Sonnenlicht wirft Geld ab
Die ersten Gelder aus der Energiegenossenschaft sind jetzt bei Bamberg investiert worden. Im Frühjahr dieses Jahres wurde in Stammbach die Bürger-Energie ProRegion gegründet, der damals spontan mehr als 130 Mitgliedern aus den Landkreisen Hof, Wunsiedel, Kulmbach und Bayreuth beitraten. Inzwischen ist sie auf 205 Mitglieder angewachsen.
Am vergangenen Wochenende informierte sich Markus Suttner vor Ort und nahm die beiden Photovoltaikfelder in Unterhaid bei Bamberg und Elfershausen in Augenschein. In den beiden Orten werden gemeinsam mit der Deutschen Bürgerenergie 3,7 Millionen Euro investiert. Die Bürger-Energie ProRegion ist mit 50 Prozent beteiligt, das sind 384 000 Euro. Die Gesamtleistung der beiden Felder beträgt 3,1 Megawatt, damit werden 2,1 Millionen Kilogramm Kohlendioxid eingespart und 2,7 Millionen Kilowattstunden Strom für 600 Haushalte produziert.
Während der ersten Monate hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Bürger-Enerige ProRegion alle Hände voll zu tun, um die Genossenschaft zu organisieren und sie bei den Bürgern und Kommunen bekannt zu machen, Projekte zu prüfen und zu bewerten und mögliche Partnerschaften auszuloten. „In dieser Zeit haben wir vieles im Bereich der erneuerbaren Energien, der lokalen Wertschöpfung, der Einbindung der Mitglieder und der Chancen und Risiken bei Projekten dazugelernt“, bekennt der Vorsitzende Markus Suttner. Er habe die Erfahrung gemacht, dass immer noch „Goldgräberstimmung“ am Markt herrscht, deshalb sei es sehr wichtig, ein genaues Augenmerk auf die angebotenen Projekte zu legen.
„Chancen und Risiken müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen“, so der Vorsitzende, „die Erträge sollen schließlich bei unseren Mitgliedern in der gesamten ostoberfränkischen Region bleiben.“ Mit der Deutschen Bürgerenergie habe man einen hervorragenden Partner im Bereich der Photovoltaikanlagen gefunden, der die gleichen Ziele verfolgt und die gleichen Wertvorstellungen hat. „Wir streben daher eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit an“ schaut Suttner voraus.
Die Bürger-Energie ProRegion möchte aber auf allen Feldern der erneuerbaren Energien tätig werden. So hat man im Bereich der Biomasse in den Gemeinden Großwendern und Heinersreuth bei Presseck die Planungen für Nahwärmenetze verfolgt. Neben der Erzeugung von Wärme würde über den Einsatz von Holzvergaseranlage auch Strom produziert. Die Wärme würde an die Haushalte vor Ort verkauft, der Strom über das EEG. Dagegen hat man sich vom Bereich Wasser schon verabschiedet. Man habe erkannt, dass es in Oberfranken keine lohnenden Standorte gibt.
Im Geschäftsfeld „Wind“ habe man mehrere Projekte geprüft. In der Auswahl standen Projekte in Sessenreuth bei Wirsberg und der Windpark Feilitzsch. Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, dass die Betriebsführung einer Windkraftanlage ein sehr lohnendes Geschäft ist. Leider seien bei den bisher geprüften Beteiligungsmöglichkeiten die maximalen Gewinne über die Betriebsführung der Windkraftanlagen abgeschöpft. Hochglanzprospekte suggerierten hohe Ausschüttungen.
http://www.frankenpost.de/lokal/muenchberg/mhtz/Sonnenlicht-wirft-Geld-ab;art2441,2165066