Ja zu Photovoltaik
Zwischen Elfershausen und Langendorf soll eine Solaranlage entstehen, die von den Bürgern vor Ort auf Genossenschaftsbasis mitfinanziert wird. Die Gemeinde befürwortet das Projekt.
Näheres über das Vorhaben auf einer Fläche von drei Hektar teilte dem Marktgemeinderat der Planer Swen Hansen vom DBE-Vorstand aus Nürnberg mit. Auf genossenschaftlicher Bürgerbasis soll das Projekt ruhen, nannte Hansen das Motto „eigenen Strom erzeugen und vermarkten.“ Mit Investitionspaketen in Höhe von jeweils 1050 Euro könne sich der Bürger finanziell einbringen und erhalte schon vom ersten Paket an sein genossenschaftliches Stimmrecht zur Mitsprache. „Wir wollen heuer bis Ende September die Stromerzeugung in Betrieb nehmen“, hatte Hansen das zeitnahe Ziel vor Augen. Wann die Zuleitung zum öffentlichen Stromnetz stehe, könne er allerdings noch nicht sagen. Im sächsischen Halle/Saale und im oberfränkischen Unterhaid habe die im November 2011 gegründete Gesellschaft weitere Projekte. „Wir haben auf die Marktveränderungen in Sachen Photovoltaik reagiert“, so Hansen. Vorgesehen ist nach Angaben der Geschäftsführung eine Freiflächenanlage mit einer Größe von drei Hektar und einer Anlagenleistung von 1300 Kilowatt Peak (kWp). Bei einer prognostizierten Sonneneinstrahlung von 996 kWh/kWp wird ein Stromertrag von knapp 1,3 Kilowattstunden jährlich erwartet. Das entspräche dem durchschnittlichen Energieverbrauch von rund 325 Vier-Personenhaushalten. Mit ihrer Leistung könne die Photovoltaikanlage mit über 1100 vermiedenen Tonnen CO2-Emission einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten, betonte Hansen. Die Finanzierung soll zu 20 Prozent über Genossenschaftsanteile und zu 80 Prozent über Fremdkapital finanziert werden.
Bezüglich des geplanten Photovoltaikgebietes gab von der Gemeinde es Einverständnis zur sechsten Änderung des Flächennutzungsplanes. Die meisten Träger öffentlicher Belange hatten schon im Vorfeld ihre Einwände geäußert. Hinsichtlich der Photovoltaik-Außenanlage meldete die Untere Naturschutzbehörde ihren Anspruch auf Ausgleichsflächen an. Der Bund Naturschutz wolle sich mit in diese Maßnahme einbringen, zitierte Planer Ettwein aus den Stellungnahmen. Digitale Versionen der Bebauungspläne sollten zur Verfügung gestellt werden, wünschte sich das Landratsamt Bad Kissingen. Photovoltaik-Außenflächen sollten nach Nutzungsbeendigung wieder in ihren ursprünglichen Zustand (zum Beispiel als Acker) zurückgeführt werden.
Bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 18. September, in der Schwedenberghalle wird die Deutsche BürgerEnergie ihr Vorhaben des Solarparks interessierten Bürgern erläutern. Beginn ist um 19 Uhr.
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