Elfershausen – Jetzt fließt Strom aus der Fotovoltaikanlage
Ab sofort kann der elektrische Strom von der neuen Fotovoltaikanlage im Solarpark Elfershausen geerntet werden. Am Mittwoch wurde der Anschluss an das Starkstromnetz des Versorgers E.ON geschaltet.
Bürgermeister Ludwig Neeb, die Hammelburger Grünen-Stadträtin Annemarie Fell und Mario Fürst, der Vorsitzende der Betreibergesellschaft Deutsche Bürger-Energie (DBE) drückten gemeinsam den Schaltknopf. „Wir als Gemeinde sind froh über diese Fotovoltaikanlage“, sagte Neeb. Sie sei ein überzeugender Beitrag für die Nutzung umweltfreundlicher Energie.
Zwischen Eisenbahn und Autobahn auf dem Grundstück von Walter Emmert und Petra Graser steht die Anlage. „Die Allgemeinheit hat einen Vorteil davon“, ist Neeb überzeugt. Auch von der genossenschaftlichen Gesellschaftsform ist der Bürgermeister überzeugt. „Wenn sich dieses Modell herumspricht, dann wollen andere auch so etwas in ihrer Gegend haben“, vermutet Neeb eine gewisse Signalwirkung. Die Räte stünden jedenfalls hinter dieser Sache.
Glück hat das Elfershausener Projekt, dass es mit nur wenigen hundert Metern Entfernung zum Netzanschluss gewissermaßen vor der Haustüre des Stromversorgers liegt. Nicht allerorts ist das so. So gibt es zum Beispiel in der Nachbargemeinde Wartmannsroth einen genehmigungsfähigen Standort für drei Windkraftanlagen, aber der nächste Einspeisepunkt liegt im etwa 15 Kilometer entfernten Fuchsstadt, was das Windkraftprojekt wenig rentabel macht.
„Auch in den verschneiten Wintertagen gibt es Strom“, versichert Mario Fürst und verweist auf die Messinstrumente im Schalthaus. Die vollen 1300 Kilowattstunden wie im Hochsommer zeigen sie allerdings nicht an.
Die 500 Meter Strecke zwischen der Fotovoltaikanlage und der Überlandleitung wurde mit einer unterirdischen „Nabelschnur“ zwischen zwei Schalthäuschen hergestellt. Seit Spätherbst hätte der Strom schon fließen können, doch der Netzbetreiber bestimmte den Zeitpunkt der Zuschaltung. Man müsse dabei noch froh sein, dass es „bloß ein Vierteljahr Zeitverzögerung war“, meinte Fürst.
„Wir sollten darauf hinarbeiten, noch mehr solcher Projekte regional zu verwirklichen“, verweist Fürst als Beispiel auf eine etwa doppelt so große Fotovoltaikanlage bei Hoyerswerda, die im Februar ebenfalls mit Verspätung ans Netz ging. Wenn es wärmer ist, vielleicht im Mai, werde es noch ein offizielles Einweihungsfest geben, kündigte Fürst an. Dann werden sich auch die Anteilseigner einfinden.
Die Hälfte der Anteilseigner, also 34, kommen direkt aus Elfershausen. Die andere Hälfte kommt laut Fürst zum Großteil aus der näheren Region. Laut Fürst gibt es zudem auch Mitglieder, die in wesentlich mehr als nur einem Anteilspaket investiert haben.
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